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Plauen – ein Reisebericht

Plauen1

Im Laufe der Jahre entwickelt sich doch eine gewisse Routine. Das eine Meeting ist gerade vorbei, man schwelgt in der Erinnerung an das Erlebte, und schon keimt die Vorfreude auf das nächste Treffen. Doch dieses Mal war es ein wenig anders. Wo müssen wir hin? Nach Plauen?! Wo ist das überhaupt? Irgendwo im Osten, da wo Gerd und Beate leben und An allewo es so sehr leckere Sachen gibt. Geschwärmt haben die beiden ja jedes Mal. Vom Vogtland, vom Malzhaus und überhaupt.

In die sonst übliche Vorfreude mischt sich auch eine gewisse Unruhe. Da wird Neuland betreten. Eine Expedition in eine Gegend imeigenen Land, in der man noch nie war. Man hat nur viel darüber gelesen. Und das war leider selten erfreulich. Andererseits werdeBeate und Gerd wohl schon wissen, was sie tun, wenn sie in ihr Terretorium einladen. Also, die Hühner gesattelt, den Skull eingepackt und auf nach Plauen! Glücklich konnten alle sein, die sich schon am Donnerstag auf den Weg machten. Keine LKW´s auf der Autobahn, freie Fahrt bis zum Ziel. Entfernung wird relativ in guter Reisegesellschaft. Die Zeit fliegt dahin, die Erwartung steigt. Man frozzelt so vor sich hin: “Nicht anfangen zu lachen, wenn man auf Einheimische trifft. Der Dialekt kann umwerfend sein!” Zur allgemeinen Freude sind die Wegbeschreibungen der Vogtländer jedoch gut verständlich; und auch die Lachanfälle bleiben aus.

Und dann betreten wir historischen Boden. Zum einen die altehrwürdigen Gemäuer des Malzhauses und zum anderen das Wissen darüber, dass unser aller Rio Reiser an diesem Ort sein letztes Konzert gab (Eine Tafel am Eingang ins Malzhaus zeugt davon). Ein gutes Gefühl! Lebendig wird die ganze Sache durch die Menschen, die dem Malzhaus heute ihren Stempel aufdrücken. Gradlinig, offen und bereit für neue Erfahrungen. Einer der sch&öuml;nsten Momente bei einem Meeting ist immer wieder das Ankommen. Die Freude der schon Anwesenden und die eigene Freude über das sich Wiedersehen. Sehr empfehlenswert ist es auch, schon früh da zu sein und so das Wachsen des Treffens von Anfang an  miterleben zu k&öuml;nnen. Egal, wohin man auch fährt, es ist fast immer so, als käme man nach Hause. War es die angenehme Atmosphäre des Malzhauses, die Vorfreude auf das Wochenende oder einfach nur das Ende eines fast 5-monatigen Wartens! Wahrscheinlich alles zusammen!! Jedenfalls gestaltete sich der Donnerstagabend zu  zu einer grossartigen Party, bei der nacheinander die Shotgun Ragtime Band und andere liebe Gäste begrüsst werden konnten. Tat das gut!!! Das leckere Plauener Bier und die für ein Meeting üblichen Aromen, sowie die Gelassenheit der Malzhausbesatzung waren die Garanten für einen wahrlich gelungenen Auftakt.
Nahezu nahtlos schloss sich am Freitag die Vorbereitung des Festes an. Dank der sehr unauffälligen Organisation von Beate und Gerd, den Leuten vom Malzhaus und viele  helfenden Händen fügte sich ein Mosaiksteinchen ins andere, und ehe man sich´s versah, war alles Notwendige getan. Dekoration, Bühnenaufbau, Licht etc.. Das Ergebnis soll hier nicht beschrieben werden. Dafür sorgten schon die Plauener Journalisten. Ausserdem sprechen die Bilder für sich. Zwei der Steinchen sollten jedoch Erwähnung finden. Zum einen der enorme Einsatz, den sich Gerd Schmitt leistete, indem er Teile seines Grateful Dead Museums nach Plauen brachte, um uns und andere Neugierige zu erfreuen. Ein wunderbares Bonbon, vor dem man nur den Hut ziehen kann. 

Wenn alle Museumsführungen mit so viel Liebe und Engagement von statten gingen, würden sicher sehr viel mehr Menschen ins Museum gehen. Zum anderen das Auftauchen eines Vaters eines verstorbenen Deadheads, der fragte, ob er Bilder, die sein Sohn gemalt hatte, auf der Veranstaltung aufhängen dürfe. Er wäre sich sicher, dass, würde sein Sohn noch leben, dieser auf jeden Fall bei unserem Meeting dabei wäre. Und durch das Aufhängen der Bilder wäre zumindest ein Teil von ihm dabei. Welch wunderbare Form der Trauerarbeit. Zumal die Bilder seines Sohnes ohne Ausnahme passende Mosaiksteine waren.

Auch über die Abläufe der beiden musikalischen Teile des Meetings soll hier nicht berichtet werden Damit hat sich die Plauener Presse schon beschäftigt. Bemerkenswert ist jedoch die Art und Weise, in der dies geschah. Derart positive und bilderreiche Artikel hatte ich nicht erwartet. Eine kleine Episode ganz am Rande m&öuml;chte ich jedoch nicht unerwähnt lassen. Bei einem meiner häufigen Besuche am Tresen – das Plauener Bier war einfach zu lecker – sprach mich ein einheimischer Besucher an. Ob Deadhead oder nicht, das sei dahingestellt. Zumindest wusste er von den Dead. Gleich zu Beginn des Gespräches war klar, dass er sich einiges nicht erklären konnte. Die Fragen nach dem Warum und Wieso und überhaupt. Es dauerte auch nicht lange, bis er bemerkte, dass die nach aussen getragene Offenheit und Fr&öuml;hlichkeit der Deadheads auf ihn geschauspielert wirke, irgendwie künstlich, nicht fassbar. Ob das, was sich hier abspiele, nicht zu sehr in die Vergangenheit gerichtet und folglich reichlich naiv sei. Auch das Wort vom sektiererischen Verhalten fiel. Da hatte ich einen ziemlich schweren Fall vor mir. Soweit es meine Verfassung zuliess, bemühte ich mich, ihm Punkt für Punkt eine andere Sichtweise zu vermitteln. Ob mir dies gelang, wird die Zukunft zeigen, bzw. sein eventuelles Erscheinen auf dem hoffentlich nächsten Meeting in Plauen. Auf jeden Fall gab mir diese Begegnung zu denken,  wie das Auftauchen eines Haufens bunter Deadheads auf das jeweils unbeteiligte Umfeld wirken kann. So wie bei dem Kind, das seiner Mutter beim Auftauchen eines Deadshirts seiner Mutter zurief: ” Guck mal, da kommt einer von denen!!!” Und dann schnell am Rockzipfel hing.

Für die meisten von uns war dann alles wieder viel zu schnell vorbei. All denen, die, obwohl sie eigentlich kommen wollten, aber aus dringenden Gründen absagen mussten, sei nur gesagt, dass es wohl ein nächstes Mal in Plauen geben wird. Ich behaupte das einfach mal! Denen, die wegen der am Anfang erwähnten unerfreulichen Geschichten nicht den Weg nach Plauen fanden, sei gesagt, dass diese Zeiten wohl vorbei sind. Und denen, die aus Bequemlichkeit nicht kamen, sei gesagt, selbst Schuld, bätsch! Beate und Gerd haben mit dem Malzhaus in Plauen einen Ort gefunden, an dem die Deadheads mit offenen Armen empfangen wurden und der mit den Örtlichkeiten die besten Vorraussetzungen für ein gelungenes Meeting bietet. “Playing in the Band” wird in der Zukunft ein fester Bestandteil der Euroheads-Veranstaltungen werden. Und wachsen!!!! Darauf wette ich mein sch&öuml;nstes T-Shirt!!!!

Ganz zum Schluss nochmals allerliebsten Dank an Beate und Gerd für einfach alles!!! An Ulli und Ute vom Malzhaus und all die Leute, die uns dort umsorgt haben!!! An alle Bands für die wunderbaren Stunden (auch an Manitou)!!! An Oskar für seine Geduld beim Aufnehmen der Shows!!! An Hajo für´s Licht!!! Und an Natalie für ihre herrlichen Farben und ihr Lachen!!! Alle anderen, die nicht namentlich genannt sind, fühlen sich bitte umarmt und gedrückt!!!

There is nothing like a Deadhead Meeting!! If you get confused listen to the music play!!
See you all at the Rautsch in September!!!!!!!
Garciya later!!
Arne